Edelmetalle in der Medizintechnik – Werkstoffe für höchste Ansprüche

Edelmetalle in der Medizintechnik sind aus modernen Anwendungen kaum wegzudenken. Ob in Implantaten, Sensoren oder chirurgischen Instrumenten – Werkstoffe wie Platin, Gold oder Silber überzeugen durch ihre außergewöhnliche Biokompatibilität, Korrosionsbeständigkeit und lange Lebensdauer. Sie kommen überall dort zum Einsatz, wo Präzision, Verträglichkeit und Zuverlässigkeit gefordert sind.

Ihre besonderen Eigenschaften machen Edelmetalle zu einem Schlüsselfaktor für Innovationen in der Medizintechnik – ob als Elektroden in Herzschrittmachern, als Kontaktmaterial in Diagnosesystemen oder als funktionale Mikrobauteile in implantierbaren Geräten. Dabei spielen nicht nur die Metalle selbst eine Rolle, sondern auch ihre Legierungen und die hochpräzise Verarbeitung.

In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, warum Edelmetalle in der Medizintechnik eine so zentrale Rolle spielen, welche Materialien und Komponenten typischerweise verwendet werden – und wie SMK-Technik individuelle Lösungen mit CNC-gefertigten Edelmetallbauteilen realisiert.

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1. Warum Edelmetalle in der Medizintechnik unverzichtbar sind

In der Medizintechnik gelten strenge Anforderungen an alle eingesetzten Werkstoffe – denn sie kommen in direktem Kontakt mit dem menschlichen Körper oder müssen unter sterilen Bedingungen zuverlässig funktionieren. Materialien für medizintechnische Produkte müssen daher eine Vielzahl an Eigenschaften erfüllen:

🔹Biokompatibilität: Keine toxischen Reaktionen, keine Abstoßung oder Entzündungen im Körper
🔹Korrosionsbeständigkeit: Beständigkeit gegenüber Körperflüssigkeiten, Reinigungsmitteln und Sterilisationsprozessen
🔹Sterilisierbarkeit: Verträglichkeit mit Heißdampf-, Plasma- oder Gamma-Sterilisation
🔹Maßhaltigkeit und Langzeitstabilität: Präzise Formgebung bei gleichbleibender Funktion – auch nach Jahren
🔹Nichtmagnetisch oder kontrolliert magnetisch: Z. B. für MRT-Kompatibilität oder gezielte Steuerbarkeit
🔹Leitfähigkeit: Elektrische Eigenschaften z. B. für Elektroden und Sensoren

Nur wenige Materialien erfüllen all diese Kriterien. Edelmetalle in der Medizintechnik haben sich daher in vielen sensiblen Anwendungsfeldern etabliert – und das nicht nur wegen ihrer chemischen Inertheit, sondern auch wegen ihrer hervorragenden Verarbeitungseigenschaften.

1.1. Vorteile von Platin, Silber & Co. im medizinischen Einsatz

Platin, Gold und Silber zählen zu den am häufigsten eingesetzten Edelmetallen in der Medizintechnik – und das aus gutem Grund. Ihre spezifischen Eigenschaften machen sie zu idealen Werkstoffen für eine Vielzahl hochsensibler medizinischer Anwendungen:

Platin:
🔹Extrem korrosionsbeständig – auch in aggressiven Körperflüssigkeiten
🔹Temperaturstabil – ideal für thermisch belastete Komponenten
🔹Biokompatibel – auch bei Langzeitimplantaten
🔹Gut bearbeitbar – für präzise Mikrobauteile (z. B. Sensorhülsen, Elektroden)

Gold:
🔹Oxidationsfrei – zuverlässige elektrische Kontakte, auch bei niedrigen Strömen
🔹Biokompatibel – bewährt in Dentaltechnik und Implantaten
🔹Sehr gute elektrische Leitfähigkeit – perfekt für Signalleiter und Mikroanschlüsse
🔹Weich und formbar – gut für mikrostrukturierte Teile oder dünnwandige Bauteile

Silber:
🔹Höchste elektrische Leitfähigkeit aller Metalle
🔹Antimikrobiell – ideal für beschichtete Katheter, Elektroden oder Wundauflagen
🔹Kostengünstiger als Platin oder Gold – bei trotzdem hoher Leitfähigkeit
🔹Häufig in Kombination mit Palladium oder Kupfer für mehr Härte

Weitere Edelmetalle wie Palladium, Iridium oder Ruthenium kommen ebenfalls zum Einsatz – vor allem in Legierungen, um spezifische mechanische oder chemische Anforderungen zu erfüllen.

Kurzum: Edelmetalle in der Medizintechnik bieten die optimale Kombination aus Funktion, Sicherheit und Präzision – entscheidend für Produkte, die buchstäblich über Leben und Gesundheit entscheiden.

1.2. Vergleich zu Standardwerkstoffen (z.B. Edelstahl, Titan)

Obwohl auch Materialien wie Edelstahl oder Titan in der Medizintechnik weit verbreitet sind, stoßen sie bei bestimmten Anwendungen an ihre Grenzen:

Eigenschaften von Edelmetalle in der Medizintechnik
Eigenschaften von Edelmetalle in der Medizintechnik

Während Edelstahl oder Titan vor allem bei strukturellen Implantaten und Trägerelementen eingesetzt werden, sind Edelmetalle in der Medizintechnik dort gefragt, wo es um höchste Reinheit, zuverlässige Leitfähigkeit und mikromechanische Präzision geht.

Besonders bei Sensorik, Elektronik und aktiven Implantaten bieten Edelmetalle Vorteile, die kein anderer Werkstoff in dieser Form kombiniert.

Tipp: Wenn Sie sich für die technischen Hintergründe und Einsatzgebiete von Edelmetallbauteilen über die Medizintechnik hinaus interessieren, empfehlen wir unseren Fachbeitrag:
👉 „Drehteile aus Edelmetall – Präzision für Technik & Industrie“

2. Biokompatibilität, Korrosionsschutz & Präzision – Die Stärken im Überblick

Wenn es um medizintechnische Komponenten geht, steht nicht nur die Funktion im Vordergrund, sondern vor allem die Sicherheit für den menschlichen Körper. Edelmetalle in der Medizintechnik überzeugen dabei durch drei zentrale Stärken: Biokompatibilität, Korrosionsresistenz und extreme Präzision bei der Verarbeitung.

2.1. Was Biokompatibilität konkret bedeutet

Der Begriff Biokompatibilität beschreibt die Fähigkeit eines Werkstoffs, im Körper keinerlei schädliche Reaktion hervorzurufen. Das umfasst:

🔹Keine toxischen Wirkungen: Das Material darf keine giftigen Stoffe an umliegendes Gewebe abgeben.
🔹Keine immunologische Reaktionen: Der Körper darf das Material nicht abstoßen oder mit Entzündungen reagieren.
🔹Langfristige Verträglichkeit: Auch über Jahre im Körper darf es zu keinen unerwünschten Veränderungen kommen.

Edelmetalle wie Platin, Gold und Palladium gelten als besonders biokompatibel – sie sind inert, oxidieren nicht und lösen keine allergischen Reaktionen aus. Genau deshalb werden sie u. a. für folgende Produkte eingesetzt:

🔹Cochlea-Implantate
🔹Herzschrittmacher-Elektroden
🔹Katheterführungsdrähte
🔹Dentalstifte und Kieferimplantate
🔹Intrakorporale Sensorhülsen

Edelmetalle in der Medizintechnik sind daher erste Wahl für Implantate und funktionale Komponenten, die dauerhaft oder temporär mit Gewebe und Körperflüssigkeiten in Berührung stehen.

Visualisierung eines Zahnimplantats im Gewebe – Symbolbild für Biokompatibilität von Edelmetalle in der Medizintechnik
Visualisierung eines Zahnimplantats im Gewebe – Symbolbild für Biokompatibilität von Edelmetalle in der Medizintechnik

2.2. Bedeutung der Korrosionsresistenz im Körper

Im menschlichen Körper herrscht ein hochreaktives Milieu – mit Körperflüssigkeiten, Enzymen, Salzen und wechselnden pH-Werten. Herkömmliche Metalle wie unbeschichteter Stahl würden hier schnell korrodieren, Ionen abgeben und unerwünschte Reaktionen hervorrufen.

Edelmetalle hingegen sind nahezu immun gegenüber Korrosion. Sie reagieren selbst unter anspruchsvollsten Bedingungen kaum mit ihrer Umgebung. Das ist insbesondere wichtig für:

🔹Langzeitimplantate: Z. B. bei Platin-Iridium-Sensorhülsen oder Goldstiften in der Zahnmedizin
🔹Analyse- und Diagnosesonden: Bei denen Reinheit und chemische Inertheit entscheidend sind
🔹Geräte mit direktem Blutkontakt: Z. B. für Herzkatheter, Stents, oder Dialysesysteme

Selbst nach jahrelangem Einsatz zeigen Bauteile aus Platin oder Gold keine messbare Veränderung – was sie zur idealen Lösung für Hochsicherheitsanwendungen in der Medizintechnik macht.

2.3. Edelmetalle in sterilisierbaren Anwendungen

Ein weiteres zentrales Kriterium für medizintechnische Werkstoffe ist ihre Sterilisierbarkeit. Medizinprodukte müssen – je nach Einsatz – mehrfach oder dauerhaft sterilisiert werden, z. B. durch:

🔹Autoklavieren (Dampfsterilisation bei > 120 °C)
🔹Gamma- oder Elektronenstrahlbestrahlung
🔹Ethylenoxid-Sterilisation
🔹Plasmasterilisation (z. B. bei empfindlichen Elektronikkomponenten)

Edelmetalle in der Medizintechnik bewähren sich auch hier: Sie sind temperaturstabil, reagieren nicht auf ionisierende Strahlung, oxidieren nicht und behalten selbst nach vielen Sterilisationszyklen ihre Maßhaltigkeit und Materialintegrität.

Das bedeutet in der Praxis:
🔹Kein Materialverzug
🔹Keine Rissbildung
🔹Keine Veränderung der Oberfläche
🔹Keine Funktionsbeeinträchtigung

Diese Eigenschaften sind entscheidend für medizintechnische Präzisionsteile – von Sensorhülsen über chirurgische Werkzeuge bis zu implantierbaren Mikrokontakten.

3. Typische Anwendungen – Wo Edelmetalle in der Medizintechnik zum Einsatz kommen

Edelmetalle in der Medizintechnik sind weit mehr als nur hochwertige Werkstoffe – sie sind essenzielle Funktionsträger in zahlreichen Anwendungen. Ob im Körper implantiert, im OP eingesetzt oder im Labor verwendet: Platin, Gold, Silber und deren Legierungen sorgen für maximale Sicherheit, Zuverlässigkeit und Performance.

3.1. Implantate & Stimulationselektroden (z.B. Platin-Iridium-Drähte)

Ein besonders sensibles Einsatzgebiet für Edelmetalle sind Implantate und neuroelektronische Schnittstellen. Hier kommen häufig Platin-Iridium-Drähte oder Goldkontakte zum Einsatz – zum Beispiel in:

🔹Cochlea-Implantaten
🔹Herzschrittmachern und Defibrillatoren
🔹Tiefenhirnstimulation (Parkinson-Therapie)
🔹Neuromodulatoren für Schmerz- und Blasenkontrolle
🔹Retina-Implantaten (künstliches Sehen)

Warum Edelmetalle? Weil sie biokompatibel, formstabil, leitfähig und korrosionsfrei sind – also alle Kriterien für eine langfristige, sichere Anwendung im Körper erfüllen.

3.2. Sensorik & Diagnostik (z.B. Elektroden, Kontaktpins, Hülsen)

In der modernen Medizintechnik spielen Sensoren und Diagnosesysteme eine immer wichtigere Rolle – insbesondere bei minimalinvasiven Eingriffen oder der kontinuierlichen Überwachung (z. B. Glukose-Sensoren). Edelmetalle ermöglichen dabei:

🔹Hochleitfähige Elektroden für EEG, EKG, EMG etc.
🔹Miniaturisierte Kontaktpins für Kathetersysteme
🔹Platinhülsen für intrakorporale Sensoren
🔹Gold- oder Silber-Beschichtungen zur Signalverstärkung

Die chemische Inertheit von Edelmetallen sorgt dabei nicht nur für präzise Messergebnisse, sondern verhindert auch Materialveränderungen – entscheidend für die Langzeitstabilität der Systeme.

Hochpräziser Laborroboter in moderner Diagnostik – Symbolbild für Edelmetallkomponenten in medizinischen Sensoren und Messsystemen
Hochpräziser Laborroboter in moderner Diagnostik – Symbolbild für Edelmetallkomponenten in medizinischen Sensoren und Messsystemen

3.3. Chirurgische Instrumente & Katheterkomponenten

Edelmetalle in der Medizintechnik kommen auch in operativen Verfahren und bei minimalinvasiven Instrumenten zum Einsatz. Gerade in Situationen, in denen konventionelle Werkstoffe versagen oder ungenau arbeiten, spielen Edelmetalle ihre Vorteile aus:

🔹Platin-Markerringe zur Röntgen-Sichtbarmachung von Kathetern
🔹Miniaturkontakte für RF-Chirurgie- oder Ablationssysteme
🔹Leitfähige Spitzen für HF-Chirurgie
🔹Schnittkantenverstärkungen bei Mikroskalpellen

Ihr geringes Reaktionspotenzial, die gute Bearbeitbarkeit und ihre Maßhaltigkeit machen Edelmetalle zur bevorzugten Wahl bei hochkomplexen Instrumenten.

3.4. Labor- & Analysetechnik (z.B. Platin-Netze, Labortiegel)

Auch außerhalb des Körpers – in der analytischen Medizintechnik – sind Edelmetalle unverzichtbar. Hier geht es vor allem um höchste chemische Reinheit und Widerstandsfähigkeit:

🔹Platin-Netze und -Elektroden für elektrochemische Messungen
🔹Platin-Tiegel für Hochtemperatur-Schmelzprozesse (z. B. in der Dentaltechnik)
🔹Gold- und Silberkontakte in Analysegeräten
🔹Korrosionsfeste Anschlusskomponenten in Autoklaven, Zentrifugen und mehr

Durch ihre Beständigkeit und messgenaue Verarbeitung bieten Edelmetalle hier eine extrem hohe Prozesssicherheit – ein Muss in der modernen Diagnostik.

4. Verarbeitungsformen – So kommen Edelmetalle in Form

Die hohe Funktionalität und Präzision medizintechnischer Komponenten beginnt bereits bei der richtigen Wahl und Form des Ausgangsmaterials. In der Praxis werden Edelmetalle in der Medizintechnik in unterschiedlichsten Verarbeitungsformen eingesetzt – je nach Anwendung, Anforderung und Produktionsvolumen. Ob als Halbzeug, hochpräzise CNC-Komponente oder in Form innovativer Beschichtungen: Die Bandbreite ist groß – und entscheidend für Effizienz und Qualität.

4.1. Halbzeuge: Drähte, Bleche, Rohre, Netze

Die Grundlage vieler medizinischer Komponenten bilden Halbzeuge aus Edelmetallen, die im nächsten Schritt weiterverarbeitet oder direkt eingesetzt werden. Zu den häufigsten Formen zählen:

🔹Platin- und Platin-Iridium-Drähte: extrem feine Durchmesser für Stimulationselektroden, Mikrosonden oder Implantatleitungen
🔹Gold- und Silberbleche: für Kontaktflächen, Sensorelemente oder Gehäuseteile
🔹Dünnwandige Rohre: etwa für Katheterkomponenten, Endoskopie oder mikrofluidische Systeme
🔹Platinnetze: für Analysegeräte, Gasdiffusion oder elektrochemische Anwendungen

Der große Vorteil: Diese Materialien lassen sich in hoher Reinheit, gleichmäßiger Geometrie und mit reproduzierbarer Qualität liefern – wichtig für die Zertifizierbarkeit medizintechnischer Produkte.

4.2. Präzisionsdreh- und Frästeile in Kleinserien

Wenn aus Halbzeugen komplexe Bauteile entstehen sollen, kommen moderne CNC-Fertigungsverfahren ins Spiel – insbesondere das Präzisionsdrehen und Fräsen. Gerade bei geringen Stückzahlen und komplexen Geometrien sind diese Verfahren ideal für die Medizintechnik geeignet:

🔹Miniaturbuchsen, Sensorhülsen oder Steckkontakte mit feinsten Toleranzen (± 5 µm)
🔹Innen- und Außengewinde, Schlitzungen, Querbohrungen
🔹Oberflächenbearbeitungen wie Polieren, Anrauen, Glätten
🔹Seriengrößen: von 1 Stück (Prototyp) bis zu mehreren Hundert Stück (Kleinserie)

Für Edelmetalle in der Medizintechnik sind diese präzisen Zerspanungsverfahren essenziell, da sie trotz der hohen Materialkosten eine wirtschaftliche, materialsparende und extrem maßhaltige Herstellung ermöglichen.

4.3. Beschichtungen und Kombinationen mit anderen Materialien

Nicht immer besteht ein medizinisches Bauteil vollständig aus Edelmetall. Häufig werden Edelmetalle als Funktionsbeschichtung aufgetragen – oder gezielt mit anderen Werkstoffen kombiniert, etwa:

🔹Gold- oder Silberbeschichtungen auf Kupfer, Edelstahl oder Titan (z. B. für elektrische Kontakte)
🔹Platin-Beschichtungen auf Silikon oder Kunststoffträgern in der Neurochirurgie
🔹Edelmetall-Inlays in Keramiken oder Kunststoffen (z. B. in dentalen Anwendungen)
🔹Verbundbauteile mit Edelmetallspitzen oder leitfähigen Bereichen für Hybridfunktionen

Diese Kombinationen erlauben eine gezielte Funktionserweiterung bei gleichzeitigem Materialeinsatz nach Maß. In der Praxis bedeutet das: Höhere Wirtschaftlichkeit, geringeres Gewicht und bessere Integration in bestehende Systeme – ohne Kompromisse bei Qualität und Zertifizierbarkeit.

Ob als feiner Draht, gefräste Sondergeometrie oder hauchdünne Beschichtung – Edelmetalle in der Medizintechnik lassen sich flexibel und präzise in die gewünschte Form bringen. Für Hersteller ist das der Schlüssel zu Innovation, Qualität und Wettbewerbsfähigkeit.

5. Anforderungen an die Fertigung – Toleranzen, Sauberkeit, Dokumentation

Die Verarbeitung von Edelmetallen in der Medizintechnik stellt höchste Anforderungen an die Fertigungsprozesse. Es genügt nicht, dass die Materialien selbst biokompatibel und korrosionsbeständig sind – auch die Art und Weise, wie sie verarbeitet werden, entscheidet über ihre Eignung für medizinische Anwendungen. Präzision, Reinheit und lückenlose Dokumentation sind dabei unverzichtbar.

Mitarbeitende in Reinraumumgebung prüfen Produktionsanlage – Symbolbild für Qualitätssicherung bei Edelmetall-Komponenten in der Medizintechnik
Mitarbeitende in Reinraumumgebung prüfen Produktionsanlage – Symbolbild für Qualitätssicherung bei Edelmetall-Komponenten in der Medizintechnik

5.1. Mikrometer-Präzision & Gratfreiheit

Implantate, Elektroden oder sensorische Komponenten erfordern Maßhaltigkeit im Mikrometerbereich. Gerade bei Edelmetall-Drehteilen für Implantate oder Kathetereinführsysteme ist absolute Präzision gefragt. Hier gelten:

🔹Toleranzen von ±2 bis ±5 µm
🔹Maximale Form- und Lagetoleranzen für rotationssymmetrische Teile
🔹Gratfreie Verarbeitung – wichtig für Verträglichkeit und sichere Funktion

Diese Präzision lässt sich nur mit CNC-High-End-Technologie, geschultem Personal und optimal abgestimmten Fertigungsparametern erreichen.

5.2. Reinraumbedingungen & Partikelfreiheit

In vielen medizintechnischen Bereichen – etwa bei Produkten, die in den Körper eingebracht werden – spielt partikelfreie Fertigung eine zentrale Rolle. Edelmetallkomponenten müssen unter Bedingungen gefertigt werden, die den Standards von Reinräumen oder mindestens kontrollierten Umgebungen entsprechen. Warum?

🔹Vermeidung von Verunreinigungen, die in den Körper gelangen könnten
🔹Sicherstellung der Sterilisierbarkeit (Dampf, Gas, Plasma)
🔹Einhaltung regulatorischer Vorgaben z. B. nach ISO 13485

SMK Technik arbeitet mit speziell geschultem Fachpersonal und validierten Prozessen, um auch empfindlichste Bauteile aus Platin, Gold oder Silber unter idealen Bedingungen zu fertigen.

5.3 Rückverfolgbarkeit & Dokumentationspflichten

Im medizintechnischen Umfeld ist die lückenlose Rückverfolgbarkeit aller Bauteile Pflicht – nicht nur in der Serienproduktion, sondern oft schon bei Prototypen. Dies bedeutet:

🔹Chargenrückverfolgung bis zum Rohmaterial
🔹Prozessdokumentation jeder einzelnen Bearbeitungsstufe
🔹Mess- und Prüfprotokolle inklusive Bildmaterial bei Bedarf
🔹Konformitätserklärungen & Materialzertifikate (z. B. EN 10204-3.1)

Gerade bei der Verarbeitung von Edelmetallen ist diese Transparenz wichtig – sowohl aus regulatorischen Gründen (z. B. MDR, FDA), als auch zur Absicherung Ihrer Qualitätssicherung.

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6. Praxisbeispiele – Edelmetalllösungen von SMK-Technik

Edelmetalle in der Medizintechnik sind mehr als nur Werkstoffe – sie ermöglichen Lösungen, die Leben retten, Lebensqualität verbessern und Innovationen vorantreiben. Anhand ausgewählter Praxisbeispiele aus der Fertigung von SMK Technik wird deutlich, wie vielseitig und leistungsfähig Edelmetallkomponenten in der modernen Medizintechnik eingesetzt werden.

6.1. Cochlea-Implantate aus Platin

Platin ist aufgrund seiner hervorragenden Biokompatibilität und Korrosionsbeständigkeit das bevorzugte Material für Komponenten in Cochlea-Implantaten – etwa für Stimulationselektroden oder Kontaktdrähte.

SMK-Technik fertigt hauchdünne Platindrähte und Miniaturkontakte mit höchster Präzision – oft im Submillimeterbereich. Die besondere Herausforderung: konstante elektrische Leitfähigkeit bei gleichzeitig hoher Flexibilität und völliger Verträglichkeit mit dem menschlichen Gewebe. Dank CNC-Mikrobearbeitung und fein abgestimmten Werkstoffprozessen werden so Bauteile realisiert, die langfristig im Körper verbleiben können – ohne Kompromisse bei Sicherheit oder Funktion.

6.2. Elektroden für Herzstimulation

Für Herzschrittmacher oder Defibrillatoren sind stabile, leitfähige und biokompatible Elektroden unverzichtbar. Hier kommen meist Platin-Iridium-Legierungen zum Einsatz, die den perfekten Kompromiss aus Härte, Leitfähigkeit und Beständigkeit bieten.

SMK-Technik fertigt aus diesen Legierungen rotationssymmetrische Elektrodenkörper, mit exakter Toleranzführung und glatter, polierfähiger Oberfläche – für optimale Signalübertragung und minimale Gewebeirritation. Auf Wunsch sind auch Oberflächenveredelungen oder spezifische Strukturen für die Zellinteraktion realisierbar.

6.3. Sensorhülsen & chirurgische Miniaturbauteile

In modernen medizintechnischen Geräten – etwa für die invasive Sensorik, die Blutgasanalyse oder für endoskopische Instrumente – werden präzise gefertigte Miniaturbauteile aus Edelmetall benötigt.

SMK-Technik produziert beispielsweise Sensorhülsen aus Platin oder Goldlegierungen mit definierten Wandstärken unter 0,1 mm. Auch strukturierte Flächen, Bohrungen, Fräskanten oder galvanische Beschichtungen sind möglich. Selbst Kleinserien und Prototypen werden wirtschaftlich realisiert – ideal für Start-ups und forschungsnahe Produktentwicklungen.

Fazit – Edelmetalle in der Medizintechnik – Präzise, sicher und unverzichtbar

Ob als Implantat-Komponente, Stimulationselektrode, Sensorhülse oder Bestandteil chirurgischer Instrumente – Edelmetalle in der Medizintechnik leisten täglich wertvolle Dienste in der Versorgung und Behandlung von Patienten. Ihre einzigartigen Eigenschaften wie Biokompatibilität, Korrosionsresistenz, elektrische Leitfähigkeit und Bearbeitbarkeit machen sie unersetzlich für präzise, langlebige und sichere Anwendungen.

Wer in der Medizintechnik auf höchste Qualität und individuelle Lösungen setzt, kommt an Edelmetallen nicht vorbei – und braucht einen Partner, der nicht nur das Material, sondern auch die Anwendung versteht.

SMK-Technik steht seit Jahren für präzise Fertigung, flexible Seriengrößen und fundierte Beratung – speziell im Bereich Edelmetallkomponenten für medizinische Anwendungen. Von der Entwicklung über die Prototypenphase bis hin zur Serienfertigung erhalten Sie bei uns alles aus einer Hand.

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